Gerhard Rohm / 04.2016 / OTZ

Seit dem 01. April dieses Jahres zeigt sich die Sonne intensiver und die Temperaturen stiegen auf angenehme Temperaturen. Mensch und Natur atmen auf, wurden wir in den letzten Wochen doch mit dem Wetter nicht gerade verwöhnt.
Bei Gesprächen mit älteren Menschen hörte ich öfter eine alte Lebenserfahrung:


Schaltjahr ist auch ein Kaltjahr. Man mag zu solchen Regeln stehen wie man will, aber in diesem Jahr hat sich diese „Weisheit“ bis jetzt schon etwas bestätigt. Vor allem im Oberland (500-650m ü. NN) ist die Vegetation im Verhältnis zu anderen Jahren doch noch ganz schön zurück. Nach meinen Aufzeichnungen begannen z.B. 2014 die ersten Rapspflanzen am 09. April zu blühen und ab 20. April konnte ich die Honigräume bei den Bienenvölkern „aufsetzen“.
Das wird in diesem Jahr wohl noch eine Weile dauern. Vor allem die Imker sehnen sich für die Bienen etwas mehr Pollenangebot in der Natur. Krokusse und Schneeglöckchen stehen zwar zur Verfügung, aber Bienen brauchen schon einige Millionen Blüten, um ihr Volk zu ernähren bzw. aufzubauen. So ist die Hoffnung, dass im Vorfrühling die Salweide und viele Unkräuter zum Blühen kommen, schon groß.
Imker sollten jetzt ihre Völker durchsehen. Vor allem ist es notwendig, den Futtervorrat zu prüfen, die Bruttätigkeit zu bewerten, schlechte Waben zu entfernen und den Boden der Beuten zu säubern. Auch das Einengen der Völker ist angebracht. Was den Futtervorrat angeht, so sollten etwa je nach Volksstärke und Brutgeschehen etwa 4 kg bis 5 kg Honig im Volk vorhanden sein. Ggf. muss Futter (flüssig oder durch Honigteig) ergänzt werden.
Nach dem Vorfrühling erwarten wir den Erstfrühling, der sich durch das Blühen von Löwenzahn, Süßkirsche und Flieder bemerkbar macht. Dieses Angebot nutzen die Bienenköniginnen vor allem zum Aufbau ihrer Völker bis zu einer Volksstärke zwischen
50 000 und 80 000 Bienen. In dieser Zeit ist für den Imker das Erweitern der Völker mit ausgebauten Waben und das Einhängen der Rähmchen für die Drohnenbrut angesagt. Das Zuhängen von Mittelwänden erfolgt erst im Hauptfrühling, wenn die Obstbäume- vor allem alle Apfelsorten- in voller Blüte stehen.
Der Imkerverein Wurzbach und Umgebung Frankenwald e.V. hat ein Angebot von Praxistagen für interessierte Imker veröffentlicht. Erfreulich, dass sich am 26. März viele Imker zum Thema „Frühjahrsnachschau“ beteiligten. Der nächste Termin ist am 23. April zum Thema „Erweiterung der Bienenvölker“ am Bienenstand von Günter Vorsatz in Reizengeschwenda geplant.
Allgemein zeigt sich bei unseren Vereinsmitgliedern, dass die Bienenvölker gut über den Winter gekommen sind und sich positiv entwickeln. Vor allem die einheitlich organisierte Behandlung gegen die Varroamilbe hat sich bewährt.
Jungimker oder an der Bienenhaltung interessierte Bürger sollten jetzt mit Imkern in Verbindung treten, wenn sie Ableger oder Bienenvölker erwerben möchten. Das Umsetzen der Beuten hat sich vor dem Einfliegen der Bienen am Stand bewährt.