Gerhard Rohm / 12.03.15 / OTZ

Die Imkerei gestern und heute: Honigbienen sind seit vielen Jahren durch die Varroamilbe bedroht. die Imker sind in der Pflicht. Durch biologische Maßnahmen kann der Varroa-Befall niedrig gehalten werden.

Eliasbrunn. Der Schutz und die Förderung vor allem von Honigbienen wirkt sich positiv auf die Natur und den Menschen aus. Zu einer Bedrohung sind in den vergangenen Jahren die Varroa-Milbe oder die Faulbrut geworden. Eine neue Gefahr stellt die Einschleppung des Beutenkäfers aus anderen Kontinenten dar.
In Sachen Schutz ist der Imker in der Pflicht. Durch biologische Maßnahmen kann der Varroa-Befall niedrig gehalten werden. Völlig auszurotten sind die Milben nicht. Durch geeignete Schritte muss erreicht werden, dass das Einzelvolk keinen Schaden durch verletzte Jungbrut oder Virenerkrankungen davon trägt.


Imker bei Varroa-Milben gemeinsam in der Pflicht

Bei der Bekämpfung muss es in der Region zu einem zeitlich einheitlichen Vorgehen kommen. Geht der Nachbar-Imker nicht gegen die Varroa-Milbe vor, ist die Unwirksamkeit fast sicher. Die Bienen unterschiedlicher Imker besuchen oft die gleichen Blüten in einem gewissen Territorium und stecken sich – wie bei der Grippe – dann gegenseitig an.
Das zeitlich unterschiedliche Einwintern der Bienenvölker mit Futter wiederum kann bewirken, dass hungrige Nachbarvölker die Milben von einem zum anderen Stand übertragen. Hobby-Imker und Bienenfreunde, die nicht in einem Verein organisiert sind, müssen dennoch grundlegende Kenntnisse über die Pflege der Völker erwerben. So dürfen beispielsweise nur in der Bundesrepublik Deutschland erlaubte Medikamente eingesetzt werden.
Der Erfahrungsaustausch, die Kenntnis über erfolgreiche Behandlungsschritte, die Anwendung biologischer Mittel oder der gemeinsame Bezug von Medikamenten sind der effektivste Weg, eingreifen zu können. Kleinimker haben dabei eine besonders hohe Verantwortung. Dank deren Engagement steigt die Bestäubungsleistung in der Natur. Sie müssen aber auch über das nötige Wissen und über das nötige Können zur Pflege jedes Bienenvolkes verfügen.
Der Start von Jungimkern mit bis zu zehn Bienenvölkern ist überambitioniert. Es braucht Zeit und auch nicht unerhebliche finanzielle Mittel zu deren Aufbau und Pflege. Gleiches gilt für die Vermarktung des gewonnen Bienenhonigs.
Kleinimker können im Verwandten- und Bekanntenkreis für Freude sorgen. Wichtig ist der Zusammenschluss solcher Imker im Verein oder einer Interessengemeinschaft, um beispielsweise die hohe finanzielle Ausgabe für eine Honigschleuder gemeinsam tragen zu können.
Die Mitglieder des Imkervereins „Wurzbach und Umgebung, Frankenwald e.V.“ hatten zum Tag der Landwirtschaft im vergangenen Jahr in Friesau eine Informationsmappe erarbeitet. Geschäftsführern von Agrar-Unternehmen war diese im Lauf des Vormittags überreicht worden. In dem Arbeitspapier ­waren Vorschläge unterbreitet worden, wie Honig- und auch Wildbienen besser geschützt werden können.
Der Wunsch nach einer erfolgreichen gemeinsamen Zusammenarbeit wurde in Friesau formuliert. Der Appell beispielsweise zur Vermeidung von Pflanzengiften richtete sich aber auch an Gärtner, Gartenbesitzer, Kommunalbehörden oder auch Menschen, die Balkonpflanzen pflegen.
Als aktuelle Empfehlungen für Imker sollte im März die Sichtkontrolle des Futtervorrates bei jedem Volk durchgeführt werden. Bei Temperaturen über 5 Grad Celsius ist es angebracht, den Boden in der Bienenbeute zu säubern.