Bienenfreud Günter Vorsatz in Äthiopien
Bienenfreud Günter Vorsatz in Äthiopien
Grund der Reise war, im Projekt mitarbeitende Frauen in Äthiopien zu besuchen und Erfahrungen auszutauschen. Wir bereisten aber auch das Land, um Menschen kennen zu lernen.
Die Frauen im Projekt haben vor zwei Jahren mit dem Magazinbau im Zandermaß begonnen. Mittlerweile ist eine genügende Anzahl von Magazinen vorhanden. Zum erfolgreichen Führen einer Imkerei fehlt ihnen jedoch die imkerliche Praxis. Von einheimischen Imkern werden sie nicht unterstützt, denn die Imkerschaft der Männer will sich keine Konkurrenz aufbauen. Somit sind die Frauen allein auf sich gestellt. Imkervereine, wie in Deutschland existieren ebenfalls nicht und sind vom Staat auch nicht gewollt. Die Frauen haben sich zu Kooperativen zusammengeschlossen, um in einen Erfahrungsaustausch zu treten.
In der Nähe von Addis Abeba habe ich mit Imkerfreund Michael bei Elsa und Tabitha die Ableger (nur noch 2) durchgesehen. Nach Aussage der beiden Frauen werden die Bienenvölker nur nachts kontrolliert. Wir waren jedoch neugierig und öffneten die Ableger. Dafür hatte Elsa den Smoker bereit gemacht. Wir erläuterten, was wir durchführen wollen und entfernten dann die Rähmchen. Ein Ableger hatte keine Brut und kein Futter. Der 2. Ableger hatte Brut und sehr wenig Futter. Das Brutnest und den Futterkranz (wenig) haben wir erklärt. Als ich den Frauen die Königin (Queen) gezeigt habe, waren sie begeistert, denn sie hatten noch nie eine gesehen. An den Ablegern arbeitete ich ohne Handschuhe, was die Frauen als Sensation ansahen. Beide Völker haben wir dann vereint und etwas Honig auf die Oberträger gegeben. Alle 8 Tage soll nun etwas Futter gegeben werden, um das Volk zu stärken.
Ich hoffe, die Frauen konnten aus dieser kurzen gemeinsamen Praxisarbeit etwas für ihre weitere imkerliche Tätigkeit lernen. Ich schenkte ihnen meine Handschuhe und meinen Anzug. Zum Abschluss bekamen wir Kaffee und Honigbrot serviert.